18. März 2024

Management auf den Punkt gebracht!

HOME-Methode

PRAXIS: Der Klassiker unter den Aufregungen im Job: Schmutzige Kaffeetassen, die auf statt in der Spülmaschine stehen. Wahlweise das Druckerpapier, das immer fehlt, wenn man gerade mal etwas drucken möchte. Oder das Licht, das der Letzte abends hat brennen lassen. Erfahrungsgemäß werden solche Dinge in kleiner Runde angesprochen, wo man seinen Ärger kundtut und Dampf ablässt. Oder sie kommen am Ende von Meetings kurz auf, wo sie dann mit einem Appell („Wir sind doch alle erwachsen, da sollte doch jeder…“) abgetan werden.

Wie wäre es, solche Aufreger in einem kurzen gemeinsamen „Stand-up“ zu klären? Die HOME-Methode (Alltagsstörungen effizient lösen) verspricht genau das. Mehr noch: Sie bietet die Chance, ein echtes Wir-Gefühl zu fördern. Vorausgesetzt, allen ist klar, dass diese „Kleinigkeiten“ durchaus die Stimmung vermiesen können und es Wert sind, geklärt zu werden. Und noch eine Voraussetzung: Der entsprechende Platz, wo das Team vor einem Board stehen kann. Das muss nicht fest installiert sein, es kann auch zu diesem Anlass in den Raum geschoben werden.


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Auf dem Board gibt es vier Felder: Das „Man müsste mal-Feld“ (to discuss), das „Experimentier-Feld“ (to evaluate), das „Implementierungsfeld“ (to follow) und den „Vielleicht später-Parkplatz„. Sinnvolle Ergänzung: Die Felder „Papierkorb„, wo die Dinge gesammelt werden, die bereits erledigt sind oder doppelt genannt wurden, und das „Action-Feld“ als Teil des Experimentier-Feldes. Hier werden die Dinge hingeklebt, die von jedem Einzelnen umgesetzt werden sollen.

Das HOME-Meeting beginnt mit dem Ankleben von Zetteln mit den konkreten Anliegen. Sie sind mit dem Namen des Autors versehen und möglicherweise auch schon mit einem Lösungsvorschlag. Diese werden vom Moderator anschließend vorgelesen und gemeinsam entschieden, ob sie ins Experimentierfeld wandern („Daran wollen wir weiter arbeiten“), auf den „Vielleicht später-Parkplatz“ („Daran wollen wir arbeiten, aber nicht jetzt“) oder in den Papierkorb kommen.

Zu den Anliegen, die im Experimentierfeld gelandet sind, werden Lösungsvorschläge gesammelt und diejenigen, auf die man sich einigt, dazu gehängt. Anschließend wird festgelegt, wer sich um die Umsetzung kümmert und wie lange die Experimentierphase dauern soll. Beides wird ebenfalls dazu notiert.

Beim nächsten Treffen werden die Maßnahmen überprüft: Was hat sich bewährt? Was nicht? Wie lange wollen wir weiter testen? Wollen wir es als vereinbart und implementiert festhalten? Wird die letzte Frage bejaht, geht die Maßnahme ins Implementierungsfeld. Sollten sie sich am Ende doch nicht bewähren oder sich die Rahmenbedingungen ändern, können sie wieder in das „Man müsste mal-Feld“ wandern.

Ein solches Stand-up könnte einmal in der Woche stattfinden und sollte nicht länger als 15 Minuten dauern. Wenn das Board dauerhaft zugänglich ist, hätte das den Vorteil, dass auch schon in der Zeit zwischen den Treffen Zettel in das „Man müsste mal-Feld…“ geklebt werden können. Und dass andere, die vielleicht nicht dabei waren, später schauen können, welche Themen besprochen wurden und was entschieden wurde.

Was mir im Vergleich zu ähnlichen Vorgehensweisen gut gefällt ist die Betonung des Experimentierens. Allzu oft werden Maßnahmen – auch gemeinsam – festgelegt, dann stellt sich heraus, dass sie vielleicht doch nicht so gut funktionieren und alle resignieren. So aber ist klar, dass es immer erst einmal um das Ausprobieren geht und ein „Scheitern“ möglich ist. Aber eben auch ein „Nachbessern“.

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